- Kann ich mal auf dem NEF mitfahren?
- Wie wird man Notarzt/Notärztin?
- Wo hast Du studiert?
- Wie bist Du nach Amerika gekommen?
- Welcher Facharzt ist der Beste wenn man Notarzt sein möchte?
- Würdest Du wieder Medizin studieren?/Würdest Du etwas anders machen?
- Kann man Dich für ein Simulationstraining / medizinische Fortbildung buchen?
Kann ich mal auf dem NEF mitfahren?
Für die meisten von Euch muss ich das leider mit einem klaren NEIN beantworten. Menschen die relativ einfach auf NEFs mitfahren können sind ärztliche KollegInnen, die ihre Einsätze für die Notarztprüfung sammeln wollen. Dafür ist es üblicherweise am einfachsten, mit dem Standortleiter oder der -leiterin Kontakt aufzunehmen. Falls Ihr an einem Standort eine Notärztin oder einen Notarzt kennt, kann dieser Person die Mitfahrt für Euch vielleicht etwas schneller ermöglichen. Ich nehme häufiger mal KollegInnen aus meiner Klinik oder TeilnehmerInnen meines Notarztkurses mit. An manchen Standorten ist es auch möglich, z.B. als MedizinstudentIn mitzufahren. Dazu muss man üblicherweise an einer Klinik die einen Notarztstützpunkt besetzt, ein PJ oder eine Famulatur machen. Nicht-ärztliches medizinisches Personal (Rettungsdienst, Pflegekräfte etc.) sollten sich an die Organisation wenden, die das NEF in der Region stellen (bei uns die BF München, anderswo häufig eine der Hilfsorganisationen). Bitte seid nicht enttäuscht, wenn es nicht klappt.
Wie wird man Notärztin/Notarzt?
Die genauen Voraussetzungen findet Ihr auf den jeweiligen Seiten Eurer Landesärztekammern. In diesem Video, das ich mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns gedreht habe, erkläre ich unter anderem, wie es in Bayern funktioniert. In den anderen Bundesländern ist es nicht viel anders.
Wo hast Du studiert?
Medizin: Größtenteils in Erlangen, ich habe aber an die TU München gewechselt, sodass ich erstens mein Praktisches Jahr als auch mein Staatsexamen dort gemacht habe.
Vor dem Medizinstudium habe ich einen Bachelor in Biologie (Schwerpunkt Genetik) an der University of Minnesota in Minneapolis/Minnesota/USA gemacht.
Wie bist Du nach Amerika gekommen?
Ich bin gebürtiger Amerikaner und habe auch die Staatsbürgerschaft. Nach dem Abitur habe ich mich entschieden, zum Studium in meinen Heimatstaat Minnesota zu ziehen. Dort habe ich neben meinem Bio-Studium auch meine ersten Erfahrungen in der Notfallmedizin gemacht: mein Mitbewohner hat mich überredet, eine Ausbildung zum EMT-Basic (Emergency Medical Technician -Basic, entspricht einem Rettungssanitäter) zu machen. Damit habe ich dann in einer großen Nothilfe (Hennepin County Medical Center, Level 1 Trauma Center) gearbeitet.
Welcher Facharzt ist der Beste wenn man Notarzt sein möchte?
NätÜrLiCH ÄnäStHEsiSt!11!Eins! Ein nie aufhörendes Diskussionsthema.
Spass bei Seite: ich höre die Argumentation häufig, dass nur AnästhesistInnen das Zeug haben, gute Notfallmediziner zu sein. (Natürlich) sehe ich das anders. Gut ausgebildete AnästhesistInnen haben natürlich den Vorteil, dass sie das Thema Airway-Management und im besten Fall auch die intensivmedizinischen Aspekte der Notfallmedizin bereits gut können und somit nicht mehr soviel Zeit zum Üben dieser Aspekte verwenden müssen. Insbesondere, wenn sie regelmäßig auf Intensivstationen tätig sind, ist das ein großer Vorteil, denn seien wir mal ehrlich – in den Situationen in denen es drauf ankommt, sind genau diese Skills gefragt. Aber letztendlich können viele Fachdisziplinen gute Notärztinnen liefern. Wichtig ist, dass man bereit ist, sich die kritischen Skills anzueignen (sei es Airway Management, das Anlegen einer Thoraxdrainage, Notfall-EKGs lesen oder ein luxiertes Sprunggelenk reponieren) und aufrecht zu erhalten. Zudem sollte man bereit sein regelmäßig über den Tellerrand seiner eigenen Fachdisziplin hinauszusehen. Meine persönliche Meinung ist, dass eine längere Intensivzeit (min. 12 Monate) wichtig wäre um gute NotärztInnen auf die Straße zu bringen.
Würdest Du wieder Medizin studieren?/Würdest Du etwas anders machen?
Ich würde auf jeden Fall den selben Weg wieder gehen. Medizin, Unfallchirurgie und Notfallmedizin sind ein Großteil meines Lebens und ich kann mich überhaupt nichts anderes für mich vorstellen (mal sehen, ob ich das im Jahre 2025 und 2030 immer noch so sehe). Es gibt viele Sachen, die verbesserungswürdig sind und es gibt viele Sachen die einen frustrieren können. Aber noch bin ich idealistisch genug, dass ich mir vorstellen kann, ein Teil der Veränderung/Verbesserung zu sein. Wenn ich an meiner Laufbahn etwas ändern würde, wären das 3 Sachen:
1. ich würde während dem Studium mehr Connections knüpfen, insbesondere mit höheren Semestern. Mir hat insbesondere in den Anfangsjahren ein Mensch gefehlt, der mir grundlegende Tips gegeben hätte zu Themen wie Bewerbungen, Stellensuche, Nachtschichten etc. (Sachen die ich jetzt versuche für die die nach mir kommen in meinem Podcast aufzuklären).
2. ich würde während der Facharztausbildung mehr Zeit in einer orthopädischen Abteilung verbringen. Ich war so fixiert auf die Traumachirurgie, dass ich insbesondere die konservativen Aspekte der Orthopädie etwas vernachlässigt habe. Das macht im Nachgang mehr Arbeit sich diese Skills anzueignen.
3. Ich hätte während meinem PJ lieber Anästhesie als Wahlfach gemacht.
Kann man Dich für ein Simulationstraining / medizinische Fortbildung buchen?
Kurzversion: Ja, wenn ich dafür Zeit finde. Meldet Euch doch mal mit einer Anfrage über mein Kontaktformular/Email oder die gängigen Social Media.